Nothing to see here

(Except when there is)

Die Schneeprinzessin

by Niklas Haas on December 29, 2020

Tagged as: poetry, personal, feelings, german.

Es war ein mal, vor langer Zeit
Ein Königreich, ganz weiß verschneit
Dort lebt im Zentrum eine Frau
Ich bin entzückt, ich mach’ mich schlau

Verzaubert von der Frau aus Eis
Mein Leib verkauft zum höchsten Preis
Wieso grad sie, frag’ ich mich gleich?
Ich weiß es nicht, die Sehnsucht schleicht

Zwar ist ihr Thron noch weit entfernt
Hab’ sie noch gar nicht kenn’gelernt
Doch trotzdem möcht’ ich von ihr wissen
Muss sie leider noch vermissen

Nun,
So reise ich durch ihre Welt
Das Land bedeckt vom Nebelzelt
Ich fühl’ mich wie im Tanz mit Schatten
Lässt sie sich auch sehen lassen?

Hier wird’s warm und kalt zugleich
Unglaublich schön, doch weiß gebleicht
Im Kern ist sie doch wunderbar
Deshalb frag ich: ist ihr das klar?

Zeigt spärlich selten ihre Schwächen
Tarnt sich hinter ihrem Lächeln
Gut versteckt hinter Fassaden
Seh’ ich doch die ganzen Narben!
… und möcht’ sie halten, in den Armen..

In ihrem Lied spür’ ich die Furcht
Wie komm ich durch den Panzer durch?
Wo liegt der Schlüssel für ihr Herz?
Wie nehm’ ich ihr den ganzen Schmerz?

Ich kann ihr nur mein Bestes geben
Hoff’ damit zu freuen ihr Leben
Doch wünsch’ ich mir, ich wär ihr näher
Stattdessen wird die Landschaft zäher

So friert mein Herz an manchen Tagen
Kalte Sätze in mir nagen
Sag’s mir gleich, hab ich ‘ne Chance?
Enttäusch’ ich mich aus meiner Trance?

Ich weiß, sie ist bereits vergeben
Trotzdem widme ich mein Leben
Träum’ ja von ihr seit ’nem Jahr
Jetzt eingeholt von der Gefahr

Zum Schutz dacht’ ich, ich bleib ihr fern
Doch dafür hör’ ich sie zu gern
Ich hielt’s nicht aus, ich bin so blöd
Auf diesem Weg ich mich noch töt’

Im Zentrum dieses Wunderlands
Bin ich am Ende des Verstands
Ich bin gefang’n in ihrem Bann
Und folge nur noch dem Gesang
Sag mir, wie komm’ ich an sie ran?
Ich wollt’ sie lieben, nähm’ sie’s an
Bleibt mir nichts übrig als bis dann
Zu folgen, blind, dem Sonnengang

So wurd’s zu viel, sie war zu hell
Ich näherte mich ihr viel zu schnell
Begann mich in ihr zu verlieren
Ich glaub’ ich muss mich mal sortieren

Hat sie ja schließlich nichts davon
Von der Behandlung als Bonbon
Ich möchte Stark sein, will sie freuen
Statt jede Nachricht zu bereuen

Braucht sie mich doch, renn’ ich zu ihr
Ansonsten ich sie wohl verlier’
An Einsamkeit ich mich gewöhn
Auf Wiederseh’n, es war sehr schön